Außerhäusliche Betreuung

Für die Eltern, die ihre Kinder zum ersten Mal in einer elementarpädagogischen Einrichtung anmelden, beginnt ein neuer Lebensabschnitt.

Es ist Frühling und überall starten die Anmeldungen für die elementarpädagogischen Einrichtungen. Das Angebot, aus dem die Eltern je nach dem Ausmaß ihrer Berufstätigkeit auswählen können, ist breit gefächert. Doch nicht nur die Öffnungszeiten sind von Interesse, sondern auch die pädagogischen Konzeptionen der Einrichtungen: Schwerpunkte wie Maria Montessori, Pikler, Reggio, Waldpädagogik und viele andere haben den gleichen gesetzlichen Auftrag, nämlich die Kleinkinder bestmöglich in ihrer Entwicklung und Bildung zu unterstützen.

Für die Eltern und für die Kleinkinder beginnt ein neuer, besonderer Lebensabschnitt. Wenn Kinder aus dem familiären Umfeld in eine außerhäusliche Betreuung kommen, dann haben sie viele Herausforderungen zu meistern. Sie lernen neue Bezugspersonen kennen, erleben eine andere Umgebung, müssen ihren Platz in der Gruppe finden, erfahren plötzlich eine neue Tagesstruktur und zudem gibt es neue Regeln für ein gutes Miteinander. Sie sind emotional und sozial sehr gefordert im Umgang mit der Gruppe. Manchen Kindern fällt es leichter, sich in solchen Situationen zurechtfinden und sie fühlen sich relativ rasch sicher und geborgen. Andere Kinder brauchen mehr Zeit, sich auf diese neue Situation einzulassen – sie haben Angst, sich ohne Mama oder Papa zurecht zu finden. Bei Kleinkindern entsteht durch solche Situationen Stress und Überforderung. Deshalb ist es nicht verwunderlich, wenn die Kinder nicht mehr alleine schlafen wollen, Trennungsängste entwickeln oder in ihrer Entwicklung Rückschritte machen. Wie können und sollen wir unsere Kinder bei dieser neuen Erfahrung gut begleiten?

Es ist wichtig für das Kind, dass die Eltern aktiv bei der Eingewöhnung mit dabei sind. Sie müssen Zeit, Feingefühl, Aufmerksamkeit und Vertrauen mitbringen. Nicht nur die Eltern, sondern auch wir Elementarpädagoginnen sind auf ein positives Miteinander angewiesen. Wenn das gelingt, dann ist eine ausgewogene außerhäusliche Betreuung eine Bereicherung für die Entwicklung des Kindes und eine Entlastung der Eltern im Berufsalltag.