Das Freispiel im Kindergarten, sehr viel mehr als „ein bisschen spielen“
Die Freispielzeit im Kindergarten bietet den Kindern vielfältige Möglichkeiten verschiedene Lernfelder nach ihren Interessen zu erforschen.
Die Kinder spielen im Gruppenraum oder im Garten. Sie sind vertieft in ihre Spielhandlungen oder gehen einer von ihnen gewählten Beschäftigung nach. Die pädagogische Fachkraft nimmt nicht aktiv am Spiel der Kinder teil. Sie unterstützt, beobachtet oder setzt bei Bedarf Impulse, um das Spiel bzw. die Beschäftigung der Kinder zu unterstützten, weitzuführen oder anzuregen. Die Pädagogin ist für das Kind jederzeit greifbar, damit es sich in seiner Umgebung sicher fühlt und sich auf sein „Tun“ einlassen kann.
Das Freispiel in Elementarpädagogischen Einrichtungen ist ein wesentlicher Bestandteil des Alltags und bietet den Kindern die Möglichkeit sich frei und von innenheraus motiviert ihren Interessen nachzugehen. Dadurch stellt sich das Kind im frei gewählten Spiel Aufgaben und Problemen, die es in seiner Entwicklung hier und jetzt fördern. Das Kind ist mit all seinen Fähigkeiten aktiv, es muss sich konzentrieren, es handelt, es beobachtet die Wirkungen seines Handelns, es entdeckt Zusammenhänge, erfährt physikalischen Zusammenhänge oder macht biologische Entdeckungen. Das Kind erlebt die Gemeinschaft und ist dadurch emotional und sozial gefordert.
Die Aufgaben der pädagogischen Fachkräfte sind auf den ersten Blick nicht leicht zu erkennen. Die passive Rolle in der Freispielsituation ermöglicht ihr den Überblick über die Gruppe zu behalten, bei Konflikten einzugreifen und emotional zu unterstützen. Sie bieten Spielimpulse an, greifen Ideen und Anregungen der Kinder auf und führen sie weiter.
Das Kindergartenkind ist nicht im „schulischen Sinn“ belehrbar. Es lernt nicht systematisch, sondern lernt durch vielfältige eigene Erfahrungen. „Nur ein bisschen spielen“ ist für das Kind der Schlüssel zur Welt, um sie zu verstehen und sich in ihr zurechtzufinden.